Kinobesuch zum Nachdenken

Jeden Morgen gehen wir zur Schule, begegnen auf dem Schulweg unseren Freunden, lachen mit ihnen, sind uns sicher, dass jeden Mittag etwas zu essen auf dem Tisch steht, verbringen unsere Freizeit in Kinos, auf Fußballplätzen, am Badesee oder mit der Familie, wir träumen von weiten Reisen oder davon, was wir später mal beruflich machen werden. Doch was ist, wenn sich plötzlich alles ändert? Wenn wir uns nicht mehr in Sicherheit wiegen können und uns der Boden unter den Füßen weggerissen wird?

Ich bin mir sicher, dass kaum einer von beurteilen kann, wie schwer es ist, in Mitten von Krieg, Flucht und Angst aufzuwachsen. Deshalb ist es umso wertvoller, dass wir und damit meine ich die Jahrgänge 10-12, die Gelegenheit bekamen, einmal etwas genauer hinzusehen und zu schauen, was es tatsächlich bedeutet, auf der Flucht zu sein.

Am 23.01.2018 schauten wir den Film „Wir sind Juden aus Breslau“ im Auricher Kino.

Die 14 Protagonisten des Films sind alle jüdische Überlebende des 2. Weltkrieges und kamen ursprünglich aus Breslau. Einen ganz kleinen Teil ihrer Kindheit verbrachten sie dort in Sicherheit, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie fliehen mussten. Einige von ihnen überlebten Auschwitz oder gingen ins Exil, andere mussten nach Amerika auswandern, um zu überleben und wieder andere wurden von ihren Familien getrennt. Doch trotzdem gaben sie nie ihren Glauben auf und daher haben einige von ihnen bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

Auf der langen Reise, die die Regisseurin Karin Kaper und ihr Partner bestritten haben, entstand eindrucksvolles Filmmaterial für den 108 Minuten langen Film. Doch Kaper selbst betonte nach dem Film immer wieder, dass es für sie ein Herzensprojekt  sei und keineswegs ein reiner Job, da neben den bewegenden Interviews mit den Zeitzeugen auch echte Freundschaften entstanden seien und sich ihr auch neue Blickwinkel erschlossen haben. So schätze sie zum Beispiel die vielen kleinen Dinge im Leben nun deutlich mehr.
Besonders beeindruckt war sie und auch wir nach dem Film von der Stärke und der Willenskraft der 14 Protagonisten, die ein Sinnbild für die Überlebenden darstellen.

Die Regisseurin Karin Kaper, die nach dem Film allen Fragen der Schüler Rede und Antwort stand.

Foto: Dana

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