Blogeinträge eines Mitarbeiters der Welthungerhilfe

Im Religionsunterricht haben wir (die Klasse 10a) uns mit Hunger und der Welthungerhilfe beschäftigt. Dazu haben wir Blogeinträge aus der Sicht eines Mitarbeiters dieser Organisation geschrieben, der nach Deutschland zurückgekehrt ist und jetzt erzählt, wie er das Leben hier wahrnimmt.

Nachdem ich gestern aus dem Südsudan zurückgekehrt war, war ich schockiert. So langsam merke ich, wie stark mich diese Reise verändert hat, nicht im negativen Sinne, aber dennoch verändert. Ich nehme jetzt heftiger denn je wahr, wie unglaublich gut wir leben – und wie rücksichtslos. Wenn wir essen wollen, gehen wir zum Kühlschrank und essen etwas. Wir essen nicht, weil wir unbedingt müssen, sondern aus Gewohnheit oder aus Langeweile. Wenn etwas einen Tag über dem Verfallsdatum liegt, wird es weggeschmissen, sowohl in privaten Haushalten als auch in Supermärkten oder Restaurants. In Supermärkten wird Obst und Gemüse, welches nicht mehr schön aussieht, aussortiert. Von Restaurants will ich gar nicht erst anfangen. Und dann ist es auch noch strafbar, diese durchaus noch essbaren Lebensmittel aus den Mülltonnen zu fischen? Von diesen Lebensmitteln können Menschen leben, in Deutschland, aber vor allem in Ländern, in denen es kein Essen gibt.
Was mich auch schockiert hat, war die medizinische Versorgung. Hier in Deutschland gehen wir zum Arzt und kriegen ein Medikament verschrieben. Dort können die Menschen das nicht. Wenn sie krank werden, kann sie das ihr Leben kosten, auch wenn die Krankheit hier als nichts Besonderes wahrgenommen wird. Das heißt also, dass es Mittel gibt, Tausende Menschen zu heilen, wie man in Deutschland sieht. Die Menschen im Südsudan haben diese Mittel nicht verdient? Nein. Sie können sie einfach nicht bezahlen. Und genau deshalb kommt es auf Menschen in wohlhabenden Ländern an. Menschen, die sich keine Sorgen über ihre Existenz machen müssen. Menschen, die dann aber meist zu geizig sind, eine winzige Summe zu spenden, weil „es ja sowieso nichts bringt“, wenn sie wenig geben. Es mag stimmen, dass eine einzelne, kleine Summe nicht viel hilft, aber wenn alle eine kleine Summe gäben, hätte man eine unglaublich große. Ich möchte hiermit noch einmal auffordern:
Helft den Menschen, denen geholfen werden muss!

Johan van der Kamp

Leon Enders

Hallo an alle Leser und Leserinnen!
Ich bin zurück in Deutschland nach meinem Besuch im Südsudan. Die Zustände waren leider wieder einmal sehr schlecht. Wir haben getan, was wir konnten, um den Menschen vor Ort durch eure Spenden zu helfen.
Hier in Deutschland wird mir dieser Kontrast zwischen Armut und Reichtum, Hunger und Essen und dem selbstverständlichen ungefährdeten Leben und dem Überlebenskampf nach meiner Rückkehr nach Deutschland klar. Wir haben hier in Deutschland alles zum Leben, und es mangelt weder an Medizin noch an Nahrung oder anderen lebensnotwendigen Dingen. Niemand muss hungern, an Schmerzen leiden oder sich sorgen um sein Überleben oder das seiner Familie, Freunde oder anderer nahestehender Personen machen. Alles wird finanziert, was man zum Leben braucht. Alles wird vom Staat gestellt, was man gegen Schmerzen und Krankheiten einsetzt. Alles wird getan, damit keiner Sorge um sein Leben haben muss. Es mangelt an nichts, alles ist da. Aber trotzdem gibt es so viele Menschen, die von ihrem Wohlstand nichts abgeben, obwohl sie reichlich besitzen und anderen durch ihre Hilfe das Leben retten. Deutschland macht mir immer wieder klar, in was für einem Wohlstand wir leben, aber auch, wie egoistisch wir alle sind. Man könnte so viele Menschen retten, aber wir schauen lieber weg, anstatt durch geringe Spenden, die wir in unserem Alltag gar nicht merken, große Hilfe zu leisten. Aber für uns wohlhabende Menschen ist auch das zu viel. Es werden Ausreden erfunden, warum man nicht spenden könne, obwohl jeder einzelne genau weiß, dass diese Ausreden einfache Lügen sind und man ohne Probleme spenden kann.
Daher bitte ich Euch Leser und Leserinnen um Verständnis für die Menschen, welche unsere Hilfe benötigen, und um eure Unterstützung dieser Hilfe für die Menschen.

Bis zum nächsten Mal euer Johan van der Kamp

Marko Siebelts

Foto: pixabay.com

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