Der erste Schultag des letzten Schuljahres

Wir steigen ein in ein neues Semesterthema: „Literatur und Sprache von 1945 bis zur Gegenwart – Wirklichkeitserfahrungen und Lebensgefühle Jugendlicher“ heißt das fünfte Rahmenthema in Deutsch und steht damit am Anfang von Jahrgang 13. Da schreiben wir doch erstmal selbst. Die Aufgabe: Beschreibe literarisch den Anfang dieses ersten Schultages. Der kreativen Arbeitsphase folgt Partnerkorrektur und dann die Besprechung von sieben Schülertexten im Plenum. Wir staunen über die Unterschiedlichkeit der Lösungen, die sprachliche Gestaltung, manchmal den Witz und immer die jeweilige Fokussierung der Inhalte. Manche Motive wiederholen sich: der Wecker, die Mutter, die Müdigkeit, die Busfahrt. Und schon sind wir mittendrin. Die lange Sommerpause ist vorbei. Wir sind wieder da. Es geht weiter. Hier das Ergebnis von Katharina:

Der Anfang dieses Tages. Der Wecker zerriss die Stille des Morgens. Nach sechs Wochen voller Freiheit und Ausschlafen fühlte sich das Aufstehen sehr mühsam an. Mit müden Augen und schweren Gliedern warf ich die Decke zurück und setzte mich widerwillig auf. Noch zehn Minuten, dachte ich mir, und legte mich noch einmal kurz hin. Aus zehn Minuten wurden schnell zwanzig Minuten, nun musste ich mich aber beeilen. Die kalte Dusche ließ mich meine Müdigkeit vergessen. Die Sonne schickte erste Strahlen durch das Fenster, während ich mich langsam anzog. Ich stand vor dem Spiegel, mein Gesicht noch gezeichnet von der Trägheit der Ferien, und ich versuchte mich mit einem letzten tiefen Atemzug zu motivieren. Der erste Schultag nach den Sommerferien – ein Moment, den ich schon immer mit einer Mischung aus Vorfreude und Widerwillen erlebt hatte, doch diesmal war eins anders. Diesmal war es das letzte Schuljahr. Dieses Jahr würde anders sein, das wusste ich, denn es war nicht nur das Ende eines Kapitels meines Lebens, sondern der Anfang von etwas Neuem und Ungewissem. Schnell packte ich meinen Rucksack und ging nach draußen, wo meine Schwester und meine beste Freundin auf mich warteten. Während des Radfahrens tauschten wir uns über die neusten Dinge aus, bis wir in der Schule ankamen und unsere Wege sich trennten.

Katharina Fecht, DE301, am 05.08.2024

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