Am Sonntag, den 06.10.2019 sind wir, Katrin Habben (GE903) und Finja Neumann (EN902), eine Stunde später als eigentlich geplant in Venne, Ostercappeln angekommen. In Venne wurden wir freundlich und hilfsbereit von den Vermietern unserer Ferienwohnung, die in den nächsten zwei Wochen unser Zuhause darstellte, empfangen.

Am Montag fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Fahrrad ins vier Kilometer entfernte Kalkriese. Als wir bei der Varusschlacht gGmbH – Museum und Park Kalkriese ankamen, wurden wir herzlich in Empfang genommen und zu der archäologischen Grabungsstelle geführt. Im Park des Geländes wird seit fast 30 Jahren nach Beweisen der Theorie gesucht, dass an dieser Stelle die Varusschlacht vor über 2000 Jahren zwischen Germanen und Römern stattgefunden hat.

Vermessung eines Fundes
Einmessen eines Fundes

In diesem Jahr wurde sechs Wochen lang an zwei Schnitten (beide etwa 24×10 Meter) gearbeitet und wir hatten das große Vergnügen, in der letzten Woche dabei sein zu können. Die freundlichen Grabungstechniker ließen uns während der Ausgrabung die Funde aus dem Schnitt sieben. Dabei rüttelten wir auf einem großen Sieb den entnommenen Sand ab und fanden meistens Keramik (beispielsweise von einem Topf oder einer Vase), Flint (schimmernder Feuerstein) oder mit etwas Glück sogar kleine Stückchen Knochen (von wem sie abstammten, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen). Außerdem konnten wir mehrere Blockbergungen, beispielsweise die eines halben Keramiktopfs, in unterschiedlichen Größen beobachten. Abgesehen vom Sieben und dem interessierten Beobachten haben wir geholfen, Schichten aus dem offenen Schnitt abzutragen. Darüber hinaus haben wir viele Informationen über die verschiedenen Sedimentschichten und Grabungstechniken mit auf unseren Weg bekommen.

Finja beim sieben der verschiedenen Schichten

Aufgrund des unterschiedlichen Wetters mussten wir, morgens und wenn es anfing zu regnen, zum Schutz Planen über die Schnitte ausbreiten.

Blockbergung

Am Wochenende mussten wir nicht arbeiten, haben aber diese Zeit genutzt, um die Dauerausstellung des Museums als Besucher zu besuchen. Dort konnten wir sehen, wie die gefundenen Objekte den Besuchern dargestellt und die Ergebnisse der Forschung präsentiert werden. Außerdem haben wir die Waffelfabrik in Venne besucht und dort leckere Waffeln gegessen.

Mit Beginn der zweiten Praktikumswoche wechselten wir von den Ausgrabungen zur Museumspädagogik. Dort wurden wir mit verschiedenen Aufgaben betraut. Zu einen haben wir geholfen das Kindermuseum schallisolierter zu machen, aber auch einen Brustpanzer zu putzen, welcher im Kindermuseum zur Veranschaulichung dient. An den anderen Tagen haben wir Laternen und Kerzen gestaltet, über germanische und römische Teekräuter recherchiert, diese Informationen danach zu Etiketten weiterverarbeitet. Außerdem haben wir bei der Einlagerung alter Requisiten geholfen. Zudem durften wir auch bei Besprechungen teilnehmen, in welchen zukünftige Veränderungen des Museumsprogramms ausgearbeitet wurden und auch das Grabungscamp besuchen. Außerdem durften wir in der Sonderausstellung „Roms Legionen“ an einer Führung teilnehmen. In der Ausstellung wird in Miniaturform der Aufbau von Roms Legionen (wo? etwas genauer) dargestellt.

Vorlagen zur Gestaltung von Laternen

Die Zeit, die wir in Kalkriese verbrachten haben, war sehr spannend und wir möchten uns nochmal sehr herzlich bei den Organisatoren der Auricher Wissenschaftstage sowie der Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH – Museum und Park Kalkriese bedanken.

Text und Bilder von Katrin Habben und Finja Neumann

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