Workshop mit den „Bremer Stadtmusikanten“
Wer bekommt schon einmal die Chance, gemeinsam mit den „Bremer Stadtmusikanten“ zu musizieren? Die Bläserklasse der IGS Aurich und die Bläserklasse 5a des Ulricianums zählten zu den Glücklichen, als am 19.Juni ein Workshop des Ensembles „Concierto iberico“ in der IGS Aurich stattfand. Die Mitglieder dieses Ensembles hatten erst am Vortag ihre neue CD in der altehrwürdigen Kirche von Osteel mit einem „Release-Concert“ der Öffentlichkeit vorgestellt und nun waren sie leibhaftig als Dozenten und Dozentinnen in der Schule zu erleben.
Das Ensemble, welches seinen Mittelpunkt in Bremen hat, spezialisiert sich auf die Musik der Renaissance und des Frühbarock. So zählen verschiedene Flöten, aber auch Schalmeien, Dulzian, Zink, Trommeln, Laute, Orgel und Barockposaune zu den Instrumenten, welche die Musikerinnen und Musiker perfekt beherrschen. Sie folgen dabei der Tradition der „Stadtpfeifer“, welche in den Städten und Metropolen des 16. Jahrhunderts tänzerisch geprägte Musik auf Feiern und Festen darboten. Und so nennt sich das Concierto iberico als Bremer Ensemble im Geiste der Stadtpfeifer auch humorvoll „Bremer Stadtmusikanten“.
Die gut 40 Kinder der Bläserklassen aus der IGS Aurich und dem Ulricianum lernten nach einer herzlichen Begrüßung durch Schulleiterin Dr. Dorothee Göckel und Fachbereichsleiterin MKB Traute Ahrends zunächst, wie man sich zu einer Pavane (ein ruhiger Schreit-Tanz) bewegt, sie lernten die für das 16. Jahrhundert typischen Instrumente kennen und staunten über die Geschwindigkeit, mit welcher Ensembleleiter Juan Gonzales Martinez auf seiner Barockposaune spielen konnte.
In drei Gruppen arbeiteten dann die Profis mit dem jungen Bläsernachwuchs, bevor es am Ende des Vormittags ein schönes kleines Konzert gab, bei welchem eine Pavane des Spaniers Antonio de Cabezón (1510-1566) gemeinsam musiziert wurde und in welchem die Kinder über die Solobeiträge des Ensembles nur so staunten.
Insgesamt war dies eine eindrucksvolle Zeitreise in die Welt von vor 500 Jahren, die den Beteiligten, jungen wie alten, viel Freude bereitet hat.
Text: C.O. Beyer
Fotos: Traute Ahrends