Bericht Klassenfahrt der Klassen 10b und 10f nach Berlin (9.-13.10)
Vom 9. – 13.10 fuhren die Klassen 10b und 10f auf Klassenfahrt in die Hauptstadt Berlin. Im folgenden Homepageartikel möchten wir einige für uns besonders beeindruckende politisch -geschichtliche Programmpunkte dieser Fahrt kurz vorstellen:
Am Dienstag besuchten die Klassen das Anne Frank Zentrum. Es wechselten sich eine Führung durch die Ausstellung im Haus und ein Stadtspaziergang durch Berlin „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ ab.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von der einstmaligen Vielfalt des jüdischen Lebens in Berlin und ebenso von der Geschichte Anne Franks.
Sie sahen auch den verstärkten Polizeischutz einer jüdischen Schule aufgrund des schrecklichen Terrors gegen Israel in Nahost und ein Teil der Führung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ bestand aus dem kritischen Gespräch und Nachdenken mit den Schülerinnen und Schülern über heutigen Antisemitismus in Deutschland.
Am Mittwoch nahmen die Klassen an der Führung „Kolonialismus ohne Ende“ im Humboldt Forum teil. Dabei waren die Kolonialverbrechen der Deutschen am Beispiel des Völkermordes an den Herero und Nama sowie die Frage des Umgangs mit dieser Schuld zum Teil bereits im Geschichtsunterricht thematisiert worden.
Im Rahmen der Führungen sahen die Schülerinnen und Schüler Kunstwerke aus Afrika und Ozeanien und es wurde kritisch über die Notwendigkeit der Rückgabe von aus Unrechtszusammenhängen stammenden Exponaten nachgedacht.
Am gleichen Tag besuchten die Schülerinnen und Schüler das ehemalige Stasi–Gefängnis in Hohenschönhausen. Dabei waren besonders die Führung durch die Gefängnistrakte und die Erläuterungen, wie die Stasimitarbeiter psychische Folter ausübten, äußerst eindrücklich.
Ebenfalls wurde der Versuch der SED, die Bürger allumfassend zu kontrollieren, mit Bezug auf die Aktivitäten der Stasi thematisiert: das Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen war ausschließlich für politische Gefangene vorgesehen.Dabei reichte es schon, einfach nur seine freie Meinung sagen oder etwa die DDR verlassen zu wollen, um eingesperrt zu werden.
Am Donnerstag besuchten die Klassen den Reichstag und Hasko Brahms, der Büroleiter der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU), führte uns durch das Parlament.
In einem Sitzungssaal gab es die Möglichkeit einer Frage- und Gesprächsrunde mit Herrn Brahms, der es verstand, die Unmöglichkeit der Zusammenarbeit mit antiparlamentarischen Parteien und die Wichtigkeit des Einsatzes für unsere Demokratie im Alltag zu verdeutlichen.
Besonders eindrücklich war dieser Appell vor dem Hintergrund der in den Tagen zuvor gesammelten geschichtlichen Eindrücke.
Text und Fotos: Andrea Steevens-Schnell, Simon Staubach