Dieser Ausruf eines hilfsbereiten Mitbürgers schallte uns am 9. November tatsächlich entgegen, als wir nach der Putzaktion vom 7. und 8. November Rosen auf den frisch polierten Stolperteinen in Aurich niederlegten. Die meisten Menschen, die uns begegneten, wussten aber sehr genau, was wir dort taten und warum wir erst mit Putzzeug und schließlich mit weißen Rosen in der Innenstadt unterwegs waren. Viele sprachen uns an und bedankten sich sogar dafür, dass wir die Gedenksteine, die an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Aurich erinnern, wieder zum glänzen brachten.
An der Putzaktion waren in diesem Jahr erstmals drei Schulen beteiligt. Am 7. November putzten die Ulricianer die Stolpersteine in der Innenstadt, am 8. November polierten die 9a und Teile der 7b der Realschule Aurich die Steine in der Wall- und Marktstraße. Um die Steine in mehreren außerhalb des Stadtzentrums gelegenen Straßen kümmerte sich die 10. Klasse der Förderschule Lernen.


Die Ulricianer „schwärmten“ am Donnerstag in drei Runden „aus“: In der 1./2. Stunde, der 3./4. und schließlich der 5./6. Stunde. Insgesamt engagierten sich die 5e mit ihren Lehrerinnen Frau Frerichs und Frau Britz, die Klasse 10d mit Frau Kirsch sowie die Französisch-Schüler der 9g mit Frau Steevens-Schnell und die Klasse 6h mit Frau Tokarski. Darüber hinaus beteiligten sich Katharina Nöhren (Jg. 12), Mikolaj Moczydlowski, Talea Kilo (11h), Jessica Nguyen und Leyla Ismayelova (10f), Laura Petretto (10a), Hanna Windau, Tabea Marung und Xenia Grünwald (9f) sowie Kathrin Grune (9h) an der Putzaktion. Lorenz Weerda (7b) und Deniz Brinkmeier (11e) engagierten sich gemeinsam mit anderen zudem am Samstag bei der Niederlegung der Rosen.


Fast alle Schülerinnen und Schüler, die sich allein angemeldet hatten, waren zum zweiten oder dritten Mal dabei. Während der Putzaktion informierte Frau Weferling über die Ereignisse der Pogromnacht in Aurich und stellte exemplarisch die Schicksale einiger Familien vor, deren Stolpersteine von den Schülern geputzt wurden.

Die Niederlegung der Rosen erfolgte in diesem Jahr nicht direkt nach dem Putzen, sondern, in Gedenken an die Pogromnacht, erst am 9. November. Bei dieser Gelegenheit wurden die frisch geputzten Steine noch einmal mit Politur versiegelt, da sie leider schnell wieder anlaufen.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die sich engagiert haben!
Text und Fotos: Sandra Weferling